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Workshop am #elt11: BarCamps in Theorie und Praxis

Nicht umsonst nennt man sie Ad-Hoc-(Un-)Konferenzen: Am Nachmittag des eLearning-Tags der FH JOANNEUM führten wir durch einen Workshop über Barcamps. In Minuten stellten die Teilnehmer dabei gemeinsam ein spontanes Mini-eLearning-Barcamp auf die Beine.

In diesem Etherpad können sich die TeilnehmerInnen des Workshops vernetzen. Es finden sich dort mitnotierte Stichworte aus den Sessions.

Zwei Themen standen im Mini-eLearning-Barcamp im Vordergrund:

  • Werden eLerning-Plattformen wie Moodle von Google+ & Co abgelöst?
  • Wie überwinden Lehrende die Angst, Social-Media-Anwendungen im Unterricht einzusetzen?

Gebeten wurde auch um die Präsentation, die hiermit nachgereicht wird. Viele weitere Informationen zu Barcamps inklusive detaillierten Anleitungen sind darüber hinaus im Barcamp-Wiki abrufbar.

 

Abschließend noch der (vorab verfasste) Abstract des Workshops:

Barcamps sind „Unkonferenzen“ nach adaptierten Open-Space-Prinzipien. Das Programm wird ad-hoc zu Beginn festgelegt; alle, die mitmachen, tragen auch etwas bei – indem sie präsentieren, diskutieren oder im Web über das Barcamp berichten. Die offene Form der Veranstaltung ermöglicht es, schnell und unkompliziert Wissen auszutauschen.

Dieser Workshop hat zwei Ziele:

Ziel 1: BarCamps vorzustellen. Wie haben sie sich entwickelt, woher kommt der Begriff? Wie bereitet man sie vor? Wie laufen sie ab? Wie sieht die Szene aus? Wie lassen Sie sich im Unterricht nutzen?

Ziel 2: Ein themenspezifisches Mini-BarCamp durchzuführen. Inhaltlich im Mittelpunkt stehen innovative Ansätze, Plattformen und Praktiken des Social Web. In Kurzsessions behandeln wir Themen wie:

  • Smart Mobs: Wie sich heute Menschen zum Informationsaustausch, zur Kooperation und zum Protest organisieren?
  • Agile Projektentwicklung mit Scrum
  • Enterprise 2.0
  • 4chan, Tumblr & Google+: Von Memeschleudern und Trendsettern

Der Themenwahl innerhalb des vorgegebenen Spektrums sind keine Grenzen gesetzt. Die TeilnehmerInnen des Workshops erhalten einerseits das Rüstzeug, selbst ein BarCamp zu auf die Beine zu stellen, andererseits bringen sie sich über Webtrends auf den neuesten Stand.

So wie auch im Web lebt dieser Workshop von der Beteiligung seiner Akteure. Wir folgen dem inoffiziellen BarCamp-Motto: Die Veranstaltung ist das, was wir gemeinsam daraus machen.

1. WLL-Workshop mit steirischen Referenzunternehmen

Im ersten Workshop des Web Literacy Lab vergangenen Freitag an der FH Joanneum wurde das Projekt elf steirischen Referenzunternehmen vorgestellt. Außerdem hatten die TeilnehmerInnen im Rahmen einer ersten Bestandsaufnahme ihrer Onlinekommunikation die Möglichkeit, Fragen zu stellen, zu diskutieren und sich untereinander auszutauschen.

Wie kann ich online richtig kommunizieren? Mit dieser Frage befassen sich in Zukunft elf steirische Unternehmen, die ihre Webkompetenzen mit Hilfe des Web Literacy Lab verbessern wollen. Als erster Schritt im Rahmen der Beratungsaktivitäten des WLL diente ein Workshop dazu, den TeilnehmerInnen das Projekt im Detail vorzustellen, Erwartungshaltungen und Ziele abzustecken sowie einen Einblick in die kommunikativen Onlineaktivitäten der Unternehmen zu bekommen.

Fragen über Fragen

Schon in der Vorstellungsrunde der TeilnehmerInnen zeigte sich ein großer Bedarf an fundierter Information und strategischen Maßnahmen, was die Unternehmenskommunikation im Web betrifft. Das Bewusstsein über die Relevanz der rasanten technischen Entwicklungen trifft dabei auf eine gewisse Hilflosigkeit bei der sinnvollen Vermittlung von Inhalten im Web. Schwierigkeiten gibt es vor allem bei der Contentproduktion, bei der Strukturierung und Organisation von Webinhalten sowie dabei, diese regelmäßig zu publizieren und aktuell zu halten. Oft fehlt das Wissen darüber, was für die Kunden sinnvoll und interessant ist (und nicht nur reine Selbstdarstellung) und wie man abgestimmt auf das jeweilige Publikationstool richtig kommuniziert bzw. welches Tool überhaupt das richtige ist.

„Der Chef sagt, wir müssen auf Facebook sein.“

Die Marketingabteilung legt eine Facebook-Seite des Unternehmens an, ein paar Wochen bewegt sich etwas, langsam. Wenn die Zahl der Likes aufhört zu steigen und die Zeit knapp wird, steht die Site still und wird zur „kommunikativen Leiche“, die dem Unternehmen mehr schadet als nutzt. Solche und ähnliche Fälle gibt es häufig und das Scheitern der Social Media-Versuche geht meist mit einem „Probiert haben wir’s immerhin“ und einem ratlosen Achselzucken einher.

In seinem Impulsvortrag betonte Heinz Wittenbrink deshalb die Wichtigkeit von Web Governance: „Als Unternehmen bin ich gezwungen, zu kommunizieren.“ Hierfür benötige jedes Unternehmen eine Inhalts-Strategie, eine Social Media-Strategie sowie ein Monitoring der eigenen Aktivitäten. Eine selbstbestimmte und erfolgreiche Umsetzung würde dabei durch Webkompetenzen betreffend Inhalte, Vernetzung und Zusammenarbeit sowie das Informationsmanagement erreicht.

Verstehen lernen mit dem WLL

Was ihre Erwartungen und Wünsche betrifft, wurde eines am WLL-Workshop deutlich: Die teilnehmenden Unternehmen möchten lernen, das Web richtig zu nutzen. Sie wollen Wissen sammeln, um geeignete Strategien entwickeln zu können. Sie haben Interesse an sinnvoller Contentproduktion sowie Messmethoden für Social Media-Aktivitäten. Sie wünschen sich mehr Interaktion mit ihren Kunden und wollen gleichzeitig ihre Online-Reputation steigern. Kurz zusammengefasst im Statement eines Teilnehmers: „Wir brauchen jemanden, der uns umfassend berät und alle Bereiche abdeckt. Jemanden, der uns hilft, eine Strategie zu entwickeln, mit der wir selbstständig arbeiten können.“

Genau hier möchte das Web Literacy Lab ansetzen. Mittels „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen Unternehmen lernen, kompetent mit den Neuen Medien umzugehen, ihre Funktionsweisen und Mechanismen verstehen lernen. Der Fokus der Forschungs- wie auch Beratungsaktivitäten des WLL liegt dabei auf der Produktion von sinnvollen Inhalten, die Nutzen stiftend für das Unternehmen wie auch dessen Stakeholder sind.

Social Media beim 10. eLearning Tag der FH JOANNEUM

Die sogenannten „Sozialen Medien“ verändern unsere privaten und beruflichen Lebenswelten – daher präsentieren wir beim heurigen eLearning Tag Erfahrungsberichte zu diesem Thema aus Hochschulen, Schulen und Firmen und Antworten auf die Frage wie sich ein verändertes Kommunikations- und Beziehungsverhalten auf den Unterricht und das Training auswirken?

Die Keynote wird sich mit dem Thema Web Literacy ausseinandersetzen, in parallelen Tracks für Hochschulen, Schulen und Firmen werden zielgruppenspezifische Themenstellungen behandelt. Workshops am Nachmittag ermöglichen die Vertiefung der Auseinandersetzung.

Erste Ergebnisse aus dem WLL sind am 10. eLearning Tag auf vielfache Weise präsent:

  • bei der Keynote von Heinz Wittenbrink und Julian Ausserhofer um 9:15,
  • im Track zu „Lebenslangem Lernen“ unter dem Titel „Erfolgreicher Einsatz von Social Media in Unternehmen“ von Thomas Schmalzer und Claudia Linditsch um 14:15,
  • sowie im Workshop „eLearning 1.0 oder eLearning 2.0“ von Heinz Wittenbrink und Julian Ausserhofer um 15:00

Open Educational Resources: Rückblick auf die Workshops

Die Österreichische Fachtagung zu Open Educational Resources – OER widmete sich den Chancen und den Risiken von Web 2.0 in der Lehre. Im Workshop „OER und Recht – Open = Free?!“ ging man der Frage nach, wie Urheberrechte mit einem offenen Zugang zu Bildungsressourcen vereinbar sind. In einem Workshop zur TU Graz wurde exemplarisch eine OER-Stategie aufgezeigt.

In Zeiten von Web 2.0 und Social Media ist der freie Zugang zu Bildungsressourcen ein wachsendes Thema an Universitäten und Bildungsinstitutionen. Sogenannte „Open Educational Resources“ (OER) erfreuen sich in der Lehre immer größerer Beliebtheit. Auf dem Weg zu einer erfolgreichen Nutzung gilt es jedoch, einigen Stolpersteinen auszuweichen.

Der Organisator der OER-Veranstaltung, die interuniversitäre Initiative für Neue Medien Graz (iUNIg), ist eine Initiative österreichischer Hochschulen, die sich mit „Neuen Medien“ in der Lehre beschäftigt. Daran beteiligen sich auch VertreterInnen der vier Grazer Universitäten (Karl-Franzens-Universität, Technische Universität, Medizinische Universität und Kunstuniversität), der Pädagogischen Hochschule Steiermark und der Fachhochschule Joanneum.

Stolperstein Recht

Vertreter der Kunstuniversität Graz und der Medizinischen Universität gaben bei ihrem Workshop einen Einblick in ihre Praxis mit OER. Sie stellten auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Diskussion, die den Einsatz von OER teilweise erschweren. Dabei wurde deutlich, wie komplex und für Lehrende oftmals undurchschaubar die rechtliche Lage ist. Aktuelle Webtechnologien machen es für BenutzerInnen zwar immer einfacher, Inhalte selbst zu erstellen, zu diskutieren und untereinander auszutauschen, doch im Umgang damit empfiehlt sich auch eine gewisse Vorsicht.

Die Thematik betrifft Studierende und Lehrende gleichermaßen. Verbreitet werden meist eigene, fremde und gemeinsam erstellte Inhalte wie Text, Bild, Audio und Video. Die Einstellung zur Veröffentlichungswürdigkeit selbst produzierten Materials variiert dabei: Im Unterricht an der Kunstuni würden die Studierenden „lieber hinter verschlossenen Türen spielen“, während bei öffentlichen Konzerten hingegen „open kein Problem“ sei.

Ein Lehrender, der diese Entwicklung für sich nutzen möchte, stößt auf einige rechtliche Problemfelder. Denn werden persönlich erstellte Medien öffentlich genutzt, ist man sofort mit dem Urheberrecht konfrontiert. Das Urheberrecht gilt auf Werke und besteht aus vermögens- sowie persönlichkeitsrechtlichen Befugnissen. Einen detaillierten Einblick und FAQs zum Urheberrecht im eLearning bietet die Website des Forum neue Medien Austria.

Verwendet nun etwa ein Lehrender in einer Vorlesung Herztöne, die ein anderer Mediziner aufgenommen hat, stellt sich die Frage: Darf er das? Die Antwort lautet: Ja. Denn bei der bloßen Aufnahme von Herztönen handelt es sich juristisch gesehen nicht um ein Werk. Geräusche, die in der Natur vorkommen, sind also nicht geschützt. Es sei denn, das Audiomaterial wird „im Rahmen eines schöpferischen Aktes“ in eine Datenbank aufgenommen. Eine Sammlung von Herztönen kann also sehr wohl urheberrechtlich geschützt sein. Verwendungseinschränkungen gibt es auch beim Unterricht im kommerziellen Bereich. Bei der Lehre an einer Fachhochschule, die ja eine Geschäftsführung hat, ist es auf den ersten Blick nicht klar, ob man sich nur im universitären oder nicht doch im kommerziellen Bereich bewegt.

Welche Strategie sollte ich also verfolgen, wenn ich OER in der Lehre erfolgreich einsetzen möchte? Als Faustregel gilt: Eigener Content = free. Fremder Content = geschützt. Wenn ein Lehrender ein Bild aus dem Internet in seiner Veranstaltung verwendet, handelt es sich um eine Verwertungshandlung. Dafür nötig: Ein E-Mail an den Urheber mit der Anfrage, ob das Bild verwendet werden darf. Ein User darf fremdes Material nicht öffentlich zur Verfügung stellen – es sei denn, es wurde unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht. Begibt man sich auf eine Google-Suche nach dem perfekten Bild für den Unterricht, empfiehlt es sich, mit der erweiterten Suche zu arbeiten, wo man mit dem Punkt „Nutzungsrechte“ eruieren kann, ob die Suchergebnisse zur Wiederverwertung gekennzeichnet sind. Als vollständige Quellenangabe gibt man das Lizenzmodell, den Namen des Urhebers und das Datum an – und zwar: wann wurde das Material erstellt, wann edidiert, wann abgefragt. Denn in der Zwischenzeit könnten sich die Nutzungsrechte bereits verändert haben.

Offenheit als Strategie: Das Beispiel TU Graz

Martin Ebner und Walther Nagler moderierten in einem der Workshops die Fragen und Diskussionen der Teilnehmer und stellten das Open Educational Resources-Angebot der TU Graz vor.

Mit dem TU Graz TeachCenter haben sie eine Plattform geschaffen, die allen Lehrenden und Studierenden zur Verfügung steht und die als Ergänzung zum Präsenzunterricht gedacht ist. Beliebt bei den Studierenden sind vor allem der Streaming-Server sowie Podcasts von Vorlesungen und Veranstaltungen auf iTunes U. Hier können Vorlesungen zeitgleich oder auch im Nachhinein angesehen/angehört werden. Mehr oder weniger nicht vorhanden ist die TU Graz-Studierenden-Blogosphäre. Hier kämpfen die Verantwortlichen damit, dass die Studierenden ihre Blogs lieber zu Google oder anderen Anbietern auslagern – mit der Begründung, dort „nicht von der Uni beobachtet“ zu werden.

Bei den Workshop-Teilnehmern entwickelten sich daraufhin spannende Diskussionen zu vielfältigen Fragen, wie etwa: Wie bekommt man Lehrende dazu, sich während ihrer Vorlesungen filmen zu lassen? Besteht hier überhaupt ausreichend Nachfrage seitens der Studierenden? Die Nutzung von Open Content und beispielsweise E-Learning-Tools durch Studierende ist dabei offensichtlich stark abhängig vom Engagement der Lehrenden.

Ein großes Problem bei der Implementierung von OER im Hochschulbereich sind dabei nicht nur etwa urheberrechtliche Fragen, sondern vor allem starre Organisationsstrukturen und eine gewisse „Furcht“ vor der Öffnung gegenüber den Studierenden und der Allgemeinheit.

Ebenfalls sehr interessant war ein Gespräch über die Fragmentierung von Inhalten durch ihre Verfügbarmachung im Netz auf verschiedenen Plattformen – beispielsweise wenn ein Vortrag gleichzeitig protokolliert, gestreamt, fotografiert und aufgezeichnet wird. Wie kann sich der einzelne User diese Bausteine im Nachhinein wieder zusammensuchen?

Im Workshop wurden vielfältige Fragen gestellt und diskutiert. Ein Fazit ist jedoch schwer zu ziehen, da sich die Teilnehmer zum größten Teil noch in der Entwicklungsphase von entsprechenden Angeboten befinden oder überhaupt erst etwas über Open Educational Resources lernen möchten, um entsprechende Strukturen an ihren Hochschulen oder Organisationen/Institutionen zu verankern. Unsere persönliche Schlussfolgerung ist, dass keine Hochschule auf längere Frist an OER vorbeikommen wird. Auch für den internationalen Univergleich ist dieses Kriterium schon heute schlagend und wird in Zukunft sicher noch an Bedeutung gewinnen. Das Engagement von Martin Ebner & Co an der TU Graz sollte hier für Österreich Vorbildwirkung haben.

Highlights von der Fachtagung zu Open Educational Resources

Im folgenden ein paar persönliche Blitzlichter von der Fachtagung zu Open Educational Ressources in Graz am Donnerstag 26.5.2011. Die vollständige Tagungsdokumentation findet sich hier.

In ihrer Keynote spricht Grainne Conole von der Open University UK über “The changing landscape of educational practice – openness and participation”. Es enstehen neue Formen der verteilten Wahrnehmung, moderne Technologien unterstützen die Menschen, die selbst Inhalte produzieren und miteinander teilen.

Dieser Trend wirkt sich auch auf das Lernen aus, ein „Open Learning Design” unterstützt gemeinsame Reflexion und fördert Austausch und Auseinandersetzung.

Ihr Abstrakt und ihre Folien stehen auf Cloudworks zur Verfügung.

Wolfgang Greller, von der Open University of the Netherlands behandelt in seinem Vortrag “OERs and the university: institutional aspects of openness”. Besonders interessant fand ich die neu entwickelten Geschäftsmodelle, die vorsehen, dass der gesamte Inhalt offen und ohne Passwort zur Verfügung gestellt wird. Bei der Gratisregistrierung können die LernerInnen personalisierte  Services benützen und an der Community teilnehmen. Bei der Anmeldung zu konkreten Kursen bekommen sie pädagogische Unterstützung – immer noch „free of charge“. Erst der Wunsch nach Prüfung und Akkreditierung ist kostenpflichtig.

Web Literacies: ein Rückblick auf das Enterprise 2.0-Camp

Welches sind die grundlegenden Webkompetenzen von Enterprise 2.0-MitarbeiterInnen? Und wie können wie vermitteln wir sie am besten?  Die Antworten auf diese Fragen sind unsere Herausforderungen im Web Literacy Lab Graz und waren auch der Schwerpunkt der Session mit dem Titel „Web Literacies“, die beim Enterprise 2.0-Camp an der FH JOANNEUM am 25. März stattfand. Zwei Monate später möchte ich Ihnen meine Zusammenfassung und meine Reflexionen zum Thema präsentieren und hoffentlich dadurch eine weitere Diskussion initiieren.

Die Kompetenzen

Die Session startete mit meinen Input zur Definition der New Media Literacies, wie sie von Henry Jenkins und seine KollegInnen in ihren White Paper Confronting the Challenges of Participatory Culture: Media Education for the 21st Century erläutert werden. Gerafft findet man sie in der folgenden „cultural competencies and social skills“ Liste  (Seite 6):

  • Play— the capacity to experiment with one’s surroundings as a form of problem-solving
  • Performance— the ability to adopt alternative identities for the purpose of improvisation and discovery
  • Simulation— the ability to interpret and construct dynamic models of real-world processe
  • Appropriation— the ability to meaningfully sample and remix media content
  • Multitasking— the ability to scan one’s environment and shift focus as needed to salient details.
  • Distributed Cognition— the ability to interact meaningfully with tools that expand mental capacities
  • Collective Intelligence— the ability to pool knowledge and compare notes with others toward a common goal
  • Judgment— the ability to evaluate the reliability and credibility of different information
  • source
  • Transmedia Navigation— the ability to follow the flow of stories and information across multiple modalitie
  • Networking— the ability to search for, synthesize, and disseminate information
  • Negotiation— the ability to travel across diverse communities, discerning and respecting multiple perspectives, and grasping and following alternative norms.

Die AutorInnen behaupten, dass alle in der Liste genanten Kompetenzen notwendig sind, um aktiv an der heutigen partizipativen Webkultur teil zu nehmen. Sie sind sozialer und kultureller Natur, und um einen großen „digital gap“ zu vermeiden, sollten sie in allen Schulen unterrichtet werden. Leute, die über diese Kompetenzen nicht verfügen, werden mit Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt der Zukunft konfrontiert werden.

Online Kursmodelle

Genau wegen der sozialen Natur dieser Kompetenzen habe ich in der Runde vorgeschlagen, dass sie am besten in einer Online-Gruppe, die nach dem 5 Stufen Model von Gilly Salmon konzipiert und moderiert wird, erlernt werden können. Unserer Erfahrungen in ZML-Innovative Lernszenarien nach werden TeilnehmerInnen in solche Gruppen miteinander vertraut, können in einer geschützten Atmosphäre eigene Erfahrungen machen, sie in der Gruppe reflektieren und dadurch ihre Aktivität im Web und ihre persönliche Weiterentwicklung aktiv steuern.

Heinz Wittenbrink hat in der Gruppe seine Bedenken über die Aktivität in einer kleinen Gruppe geäußert. Seiner Meinung nach ist das Web öffentlich, und TeilnehmerInnen eines Kurses sollen von Anfang an öffentlich agieren. Die Gefahr wäre sonst, dass die private Natur der Kommunikation in einer kleinen Gruppe die TeilnehmerInnen hindert, sich nach dem Kurs im öffentlichen Web zu äußern.

Eine Alternative wäre eine Kombination von öffentlichen und Gruppenaktivitäten, wie z.B. im Kurs von Jutta Pauschenwein Lernen und Lehren im Web2.0.  In diesem Kurskonzept werden TeilnehmerInnen im öffentlichen Web aktiv, kommen aber auf einer gemeinsamen Lernplattform in ihre vertraute Gruppe, um ihre Erfahrungen zu reflektieren.

Eine weitere Alternative wäre es, einen Massive Open Online Course durchzuführen, wie Connectivism and Connective Knowledge oder der Kurs Zukunft des Lernens im deutschsprachigen Raum. Dabei finden alle Inhalte und alle Interaktionen im öffentlichen Web statt.

Drei Modelle für die Online-Kommunikation und das Konzept unserer Kursangebote stehen damit zur Auswahl. Welchen Weg wollen wir gehen?