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1. WORKSHOP am 18. April 2012: „Welches Netzwerk für welchen Zweck?“

Am 18. April startet das Web Literacy Lab seine Workshopreihe an der FH JOANNEUM. „Unternehmen im Social Web: Welches Netzwerk für welchen Zweck?“ Diese Frage behandelt der erste Workshop und liefert neben innovativen Erkenntnissen auch praktische Unterstützung für Unternehmen.

Wann? Mittwoch, 18. April, 12:00 bis 17:00 Uhr
Wo? FH JOANNEUM Graz

Inhalt des Workshops

Unternehmen können im Social Web Kunden, Stakeholder und andere Interessensgruppen ansprechen und mit ihnen interagieren. Doch wann und wie ist es aus betrieblicher Perspektive sinnvoll, auf Facebook, Google+, Twitter, Xing und anderen Plattformen zu kommunizieren?

In disem Workshop erklären die ExpertInnen des WLL Ihnen die Grundmechanismen und Funktionen sozialer Plattformen und zeigen anhand von Best-Practice-Beispielen auf, wie das Web für Verkaufsförderung, Recruiting, Eventorganisation, Imagebildung etc. genutzt werden kann.

Danach sind Sie dran: Gemeinsam identifizieren Sie in Kleingruppen ein konkretes Problem, das in Ihrem betrieblichen Alltag auftaucht, und dessen Lösung mittels sozialer Plattformen unterstützt werden kann. Wir helfen Ihnen, das geeignete Netzwerk für Ihre Anliegen zu wählen, zeigen Kommunikationsstrategien für Ihr Unternehmen auf und unterstützen Sie bei Ihren ersten Schritten auf der Plattform (Anlegen eines professionellen Profils, Auffinden und Management von Kontakten, Netzwerkbildung etc.).

Im Anschluss an den Workshop laden wir Sie zu Networking und einem Buffet ein und freuen uns auf Ihre Fragen, Ihr Feedback und interessante Diskussionen.

ReferentInnen

Im Workshop arbeiten Sie gemeinsam mit drei ExpertInnen des Web Literacy Lab an Ihrer Webpräsenz:

Heinz Wittenbrink, Projektleiter

Julian Ausserhofer, wissenschaftlicher Mitarbeiter

Kosten

Normalpreis: 490 EURO (exkl. Ust.)
Friendly Customer Discount* (-20 %): 392 EURO (exkl. Ust.)
Early Bird Discount** (-25 %): 367,5 EURO (exkl. Ust.)

Natürlich ist es möglich, beide Rabatte gleichzeitig in Anspruch zu nehmen. In diesem Fall belaufen sich die Kosten für einen Workshop auf 294 € p.P.

* Rabatt für die TeilnehmerInnen des Onlinetrainings WLL+ Netzwerkaufbau
** Rabatt für Frühbucher (Anmeldung bis spätestens 11. April 2012)

(alle Preise inkl. Unterlagen und Catering)

Anmeldung und Rückfragen

Claudia Linditsch, MA
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Web Literacy Lab
E-Mail: claudia.linditsch@fh-joanneum.at
Tel.: +43 (0)316 5453 6832

Nähere Informationen zum genauen Ort sowie zur Bezahlung erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung per Mail von Claudia Linditsch.

Unsere Auswahl: Drei relevante Vorträge auf der CMC 12

Die drei hier von uns kurz zusammengefassten Beiträge der Content Marketing Conference in Köln weisen allesamt einen Bezug zur Content-Strategie auf, indem sie relevante Aspekte beleuchten. Ein Einblick in das breite Themenspektrum auf der Konferenz.

Andreas Wander: “Von guten Inhalten profitieren”

Im “Strategy Slot” präsentierte Andreas Wander von Textbroker einige Tipps und Kniffe zur Produktion und Verwaltung von Inhalten im Web. Der Redner blieb zwar größtenteils an der Oberfläche und wenig konkret, was die Umsetzung der “guten Vorschläge” betrifft. Dennoch entsprechen einige Punkte auch unserem Verständnis von Content-Strategie und der damit einhergehenden Methodologie bzw. Vorgehensweise.

Neue Prozesse in Unternehmen

Wander ging bei seinen Ausführungen vom Produktionszyklus aus: User werden normalerweise erst einbezogen, wenn das Produkt bereits fertig konzipiert und bereitgestellt ist. Ähnlich verhält es sich bei strategischen Überlegungen: Erst nachdem eine Website fertiggestellt wurde, wird über SEO, Inhalte und die Nachfrage nachgedacht. Hieraus leitete er die Notwendigkeit der Umstrukturierung von unternehmensinternen Prozessen ab – ganz im Sinne der US-amerikanischen Disziplin der Content-Strategie. Des Weiteren sei es wichtig, Schlüsselpositionen im Unternehmen zu identifizieren und “die richtigen Leute zusammenzubringen, damit ‘Stille Post’-Effekte vermieden werden.” Durch die Vernetzung von Abteilungen könnten Synergien genutzt und Redundanzen aufgelöst werden.

Psychologie der User

Den Bereich User Research umschreibt er mit der “Psychologie der Zielgruppe”. Es müssten Fragen nach den Handlungsauslösern der Zielgruppe gestellt werden, um in einem weiteren Schritt die psychologischen Bedürfnisse der User befriedigen zu können. Leider ging Wander hier nicht konkret auf Instrumente zur Messung der Kundenzufriedenheit ein, hob lediglich KPIs als brauchbare Indikatoren hervor.

Gute Inhalte oder SEO?

Interessant war seine Anmerkung zur (besonders aus Marketingperspektive relevanten) Spannung zwischen guten Inhalten und SEO: Sollten Unternehmen für die User brauchbare Inhalte produzieren oder sich eher auf die Auffindbarkeit des Contents durch Suchmaschinen konzentrieren? Aus Content-Strategie-Perspektive ist unsere Antwort klar und deutlich: Nur für die User brauchbare und sinnvolle Inhalte erfüllen auch die Business Objectives des Unternehmens – Suchmaschinenoptimierung sollte wiederum dem User zu Gute kommen und nicht lediglich einem optimalen Google-Ranking dienen.

Die gesamte PDF-Präsentation von Andreas Wanders finden Sie hier.

Daniel Repp: “Content-Marketing im Gesundheitswesen”

Daniel Repp von der Schwenninger Krankenkasse zeigte im “Media Slot” ein Musterbeispiel für gelungenes Content-Marketing: Die von der Versicherung entwickelte Website babyharmonie.de liefert brauchbare und sinnvolle Inhalte für die Zielgruppe und beinhaltet damit einen konkreten Nutzen für die User. Der Hintergrund: Das Content-Projekt zum Thema Babys und Familien dient der Neukundengewinnung sowie der Senkung der Frühgeburtenrate bei Bestandskunden – User Needs (Information) und Business Objectives (weniger Versicherungsfälle) werden auf der Website zusammengeführt, vorbildlich!

Fokus auf Content-Qualität

Das detailliert geplante Projekt beinhaltete neben der Analyse von Keywords und der Entscheidung für Themenschwerpunkte im Vorfeld auch die Befüllung der Website mit qualitativ hochwertigen Inhalten. Über “guten Content” sollen Interessenten angezogen werden: Es werden Fragen zu Babywunsch, Schwangerschaft und der Geburt beantwortet. Durch diese Informationen soll wiederum die Frühgeburtenrate gesenkt werden – was einen konkreten Vorteil für die Krankenkasse bringt.

Problematisch aus unserer Sicht ist der Transparenzaspekt: So etwa bei Trigger-Newslettern, die zu bestimmten Themenblöcken abonniert werden können. Nach einer gewissen Zeit werden sie durch den Krankenkassen-Newsletter ersetzt, ohne dass der User davon in Kenntnis gesetzt wird.

Messbarer Erfolg

Den Erfolg des Projekts belegte Repp mit Zahlen: 20% der schwangeren Kunden können durch babyharmonie.de in der Schwangerschaft begleitet werden. Außerdem ist es möglich, ihnen interessante Produkte und Angebote zu kommunizieren. Laufend können Adressen von Neukunden generiert werden. Insgesamt ist die Conversion Rate auf babyharmonie.de weit höher als auf der Website der Schwenninger Krankenkasse. Gutes Projekt, bei dem stark auf Marketingmethoden gesetzt wird – die brauchbaren Inhalte machen jedoch den Unterschied!

Christian Solmecke: Rechtliche Anforderungen an Content in Social Networks

Mit Content-Strategie hatte der Vortrag von Christian Solmecke (Wilde Beuger Solmecke) im “Social & Mobile Slot” auf den ersten Blick zwar nichts zu tun. Allerdings sollte jeder, der sich im Web frei bewegt oder sogar für Kunden Webprojekte abwickelt, über grundlegende rechtliche Aspekte der Nutzung von Inhalten Bescheid wissen. Dürfen wir überhaupt all die Fotos auf Flickr, Facebook oder Pinterest teilen? Ist ein Facebook-Like-Button auf der eigenen Website legal? Und wie sieht es mit dem Urheberrecht betreffend fremde Texte oder Videos aus?

In äußerst humoriger Art und Weise präsentierte der Spezialist für Internetrecht die versteckten rechtlichen Fallstricke beim Sharing von Inhalten in Social Networks, bei der Präsentation des eigenen Unternehmens im Web sowie bezüglich Persönlichkeitsrechten und Urheberrecht. Seine Geschichten über Claudia Schiffer und Karoline von Monaco sorgten für Gelächter aus dem Publikum, die anschließende Möglichkeit, an den Spezialisten Fragen zu richten, wurde rege wahrgenommen.

Wo Recht und Content-Strategie zusammenfinden

Bei näherer Betrachtung fanden wir auch noch zwei im Sinne der Content-Strategie relevante Aspekte im Vortrag von Solmecke: Erstens sollte bei der Entwicklung einer Content-Strategie – vor allem in großen Unternehmen – immer die Rechtsabteilung miteinbezogen werden. Sie steckt den rechtlichen Rahmen für alle Aktivitäten im Netz ab. Wissen über juristisch prekäre Sachverhalte im Web ist essentiell, um eine Content-Strategie bzw. Guidelines für die legale Nutzung von Onlineinhalten zu entwickeln.

Zweitens profiliert sich die Kanzlei bzw. Solmecke selbst auf Youtube mit einem Feed, der bereits über 25 Millionen Kanalaufrufe verzeichnet. Dort werden in kurzen Videos rechtliche Fragen betreffend das Web bzw. Social Networks beantwortet. Die hohen Klickzahlen machen den Nutzen für die User deutlich: Die Videos sind verständlich, nicht zu lang und erklären komplexe Sachverhalte in ansprechender Form.


WLL+ Hangout: Von der Facebook-Chronik zu virtuellen Identitäten

Das heutige Hangout auf Google+ stand im Zeichen der neuen Facebook-Chronik für Unternehmen. Eva Silberschneider, Monika Tockner, Heinz Wittenbrink und ich starteten die Videokonferenz mit einer Diskussion über deren neue Funktionalitäten. Das führte uns schlussendlich zu einer Diskussion über virtuelle Identitäten.

Im Social Web bewegen wir uns entweder “privat”, “professionell” oder “privat, aber professionell”. Letzteres heißt, wir präsentieren uns persönlich und authentisch, überlegen uns aber genau, was wir öffentlich sagen und was wir von uns und unserem Leben preisgeben.

Daraus ergaben sich für uns viele interessante Fragen zur Identität im virtuellen Raum, vor allem auch im Zusammenhang mit Unternehmen und ihren Webpräsenzen:

  • Brauche ich eine Identitätsstrategie, die sich an der Content-Strategie meines Unternehmens anlehnt?
  • Wer bin ich auf welcher Plattform?
  • Kann ich meine Inhalte an die verschiedenen Plattformen anpassen, ohne meinen persönlichen Stil zu verlieren?
  • Kann ich eine virtuelle Identität entwerfen (oder kaufen) und mich dieser Rolle gemäß im Web präsentieren?
  • Brauchen MitarbeiterInnen eine Persönlichkeitsschulung, wenn sie “offiziell” das Unternehmen in Social Media vertreten?

Diese Fragen wurden lebhaft diskutiert und viele Meinungen dazu geäußert. Für ein Unternehmen ist es laut Heinz Wittenbrink auf jeden Fall besser, wenn MitarbeiterInnen im eigenen Namen publizieren und sich nicht hinter dem Firmenlogo verstecken (siehe als Beispiel unser Web Literacy Lab auf Google+). Wenn Unternehmen, Communitys oder Gruppen in Form von Einzelpersonen auftreten, geht der persönliche Charakter nicht verloren. Heute müssen sich alle MitarbeiterInnen sowie das Unternehmen selbst mit ihrer virtuellen Identität und Präsentation im Web auseinandersetzen.

Stimmt die Aussage: “Facebook eignet sich nicht für den B2B-Bereich”?

Diese Frage diskutieren wir in unserem nächsten Hangout am Mittwoch, 28. März, zwischen 09:00 und 10:00 Uhr gemeinsam mit Denny Seiger, Mitarbeiter des Web Literacy Lab und Marketing-Experte im B2B-Bereich.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten spannenden Austausch im WLL+ Netzwerk!

Diskussionsthema: Facebook Chronik für Unternehmen II
Ort: Hangout auf Google+
Zeit: 09:00 bis 10:00 Uhr
Social Media Experte: Heinz Wittenbrink
B2B Marketing Experte: Denny Seiger
Moderation: Anastasia Sfiri
Anmeldung: Per Mail an  anastasia.sfiri@fh-jaonneum.at oder mit einem Kommentar auf dem WLL+ Netzwerk

Content Marketing Conference Köln 2012

Content ist in aller Munde: Auf der zweiten Content-Marketing Conference (CMC) tauschten sich vergangenen Donnerstag in Köln neben zahlreichen Marketing-Experten auch Agentur- und Verlagsmenschen, SEO-Verantwortliche, ein erfahrener Anwalt für Medienrecht und ein junger App-Entwickler aus. Das vielversprechende Wort Content-Strategie ist im Lauf der Konferenz sehr oft gefallen. Doch meinen die Leute damit auch das, was sich hinter dem in den USA entstandenen, redaktionell geprägten Konzept verbirgt?, fragen sich Brigitte Alice Radl (@brigitte_alice) und Karin Raffer (@ka_rin_na), die in Köln vor Ort waren.

Sie wissen, was sie brauchen

Klar: In Zeiten von Social Media und Web 2.0 müssen Unternehmen online mit guten Inhalten überzeugen. Was zählt, ist in erster Linie ein zufriedener User. Umso besser, wenn aus ihm auch ein zufriedener Kunde wird. Dass man heute mit Themen- statt Produktmarketing punktet und Marken in erster Linie über Inhalte geschärft werden, darüber war man sich auf der CMC einig. Doch wie genau diese Inhalte im Idealfall auszusehen haben und wie ein Unternehmen qualitativen Content langfristig sicherstellt, das spielte eine untergeordnete Rolle.

Der Traum vom Contentpool

“Weg von der Lautsprecherkommunikation, hin zu dem, was der User will: nützliche, relevante und unterhaltsame Inhalte. Und keine Ego-Perspektive bitte!” Wahre Worte von Sebastian Callies (@medienarchitekt) (Callies & Schewe Kommunikation), und die gleich zu Beginn der Konferenz im sogenannten “Strategy Slot”. Auch sein Tipp, in Unternehmen eine Zentralredaktion einzurichten als Anlaufpunkt für alle, die mit Content zu tun haben, beweist Weitsicht. Und er ist ganz im Sinne einer Content-Strategie, wie sie Kristina Halvorson (@halvorson) oder Erin Kissane (@kissane) vertreten. Die Wunschvorstellung, dass ein Themenkomplex von einer zentralen Stelle vollständig für unterschiedliche Kanäle aufbereitet wird, greift allerdings zu kurz. Ein Pool, in dem alle Inhalte zusammenlaufen und aus dem man sich ganz einfach bedienen kann – zu schön, um wahr zu sein.

Bringschuld in sozialen Netzwerken

Die vielen Schritte, die zur erfolgreichen Umsetzung einer Content-Strategie nötig sind, lassen sich da nur erahnen. Und dass sich die gesamte Unternehmenskultur ändern muss, damit die Kommunikation auch in sozialen Netzwerken gelingt, das wird ausgespart. Selbst wenn größere Unternehmen es sich leisten können, eine eigene Redaktion aufzumachen. Wie reagieren die etablierten Marketing- und PR-Abteilungen auf diesen Schritt? Fühlen sie sich entmachtet und fürchten sie die Konkurrenz? Wie bringt man die Marketing- und PR-Verantwortlichen zur Kooperation und wie erzeugt man Commitment bei den restlichen Mitarbeitern? Wie macht man ihnen klar, dass die Kommunikation in sozialen Netzwerken selbständig und aktiv betrieben werden muss? Und zwar im Sinne der Geschäftsziele und Userbedürfnisse. Der “Social & Mobile Slot” ließ Antworten auf solche Fragen vermissen. Womöglich lag das auch daran, dass die Content-Strategin Susanne Lämmer (@slaemmer) aufgrund eines dringenden Projektabschlusses ihre IKEA FAMILY Community, eine Content-Strategie für Social Web, nicht vorstellen konnte. Schade.

“Wir werden den Leuten folgen müssen”

Als angehende Content-Strateginnen denken wir unweigerlich an die möglichen Hürden und vielen Stolpersteine, die Unternehmen auf ihrem langen Weg zu ganzheitlich gutem Content bewältigen müssen. Wir wissen, dass es dabei vor allem um Hilfe zur Selbsthilfe geht. Und, dass es zuallererst auf die Befriedigung der Userbedürfnisse ankommt. Verlage wie die Axel Springer AG haben es da im digitalen Zeitalter bedeutend leichter. Denn ihr Kerngeschäft besteht im Erstellen und Distribuieren von Content. Christoph Keese (@ChristophKeese), der den Verlag auf der CMC vertrat, sagte im “Media Slot” ganz richtig: “Wir erzeugen Inhalte. Spielen sie auf eigenen Seiten aus. Aber auch auf anderen. Wir werden den Leuten folgen müssen.” Wie das gelingen kann, ist neben der Frage nach den richtigen Inhalten für verschiedene Tools auch die Frage nach deren zielführender technischer Verknüpfung. Auch hier ist hochspezialisiertes Expertenwissen gefragt. Vielleicht gibt es die Antworten ja bei der nächsten CMC.

Der Twitter-Hashtag für die CMC Köln 2012 lautet #contentmc.

Ein Rückblick der Veranstalter findet sich auf der Website der CMC 2012.

Online-Kurs: Lernen und Lehren mit Social Media

Unsere ersten Erfahrungen aus dem Web Literacy Lab fließen in den neuen Online Kurs: Lernen und Lehren mit Social Media ein, der zum ersten Mal im November 2011 angeboten wird. In dem Kurs experimentieren Lehrende, LehrerInnen und TrainerInnen drei Wochen lang mit ausgewählten Social Media Tools, erfahren neue Wege des Lernens und Lehrens und bilden eigene Meinungen zu den Chancen und Risiken, die diese Medien mit sich bringen.

Der Kurs wird auf diversen Social Media Plattformen abgewickelt. Er basiert auf einem lernenden-zentrierten didaktischen Konzept und startet auf Facebook. Die TeilnehmerInnen bekommen Unterstützung, um die für sie interessanten Werkzeuge in der Gruppe auszuprobieren, ihre eigenen Ziele zu setzen, und diese in Kooperation mit Hilfe der anderen TeilnehmerInnen und des WLL Teams zu erreichen.

Vielfältige Ziele können in diesem Kurs erreicht werden, das wichtigste ist aber, dass die TeilnehmerInnen am Kursende über ein professionelles Online Netzwerk und die notwendigen Kenntnisse und Kompetenzen verfügen, um weiterhin als Lerngruppe mittels Social Media zu agieren und sich weiterzuentwickeln.

Konkrete Informationen zum Kursablauf, Ziele, Kosten und Organisatorisches finden Sie hier.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Podiumsdiskussion: Brauchen Unternehmen Social Media?

Über den Einsatzes von Social Media in Unternehmen wird derzeit viel diskutiert. Am „PRofi-Treff“ (#wdfprva) widmete sich Heinz Wittenbrink, Leiter des Web Literacy Lab, gemeinsam mit drei anderen Experten dem Thema. Die Fachleute waren sich dabei über eines einig: Die User teilen ihre Meinungen im Web 2.0 ohnehin mit – bleibt lediglich die Frage, ob sich Unternehmen auch an den Gesprächen über sie und ihre Produkte und Dienstleistungen beteiligen wollen.

Web 2.0 und Social Media haben auch in der Unternehmenskommunikation zu fundamentalen Umbrüchen und Veränderungen geführt. Jeder will drinn‘ sein, in Facebook & Co., und natürlich in Folge auch einen Vorteil für das eigene Unternehmen daraus ziehen. Doch wie sinnvolle und richtige Kommunikation im Web funktioniert, ist häufig nicht klar.

Social Media – Mode oder Must?

Am 26. September widmeten sich vier Experten im Rahmen einer Podiumsdiskussion im Grazer Haus der Industriellenvereinigung der Frage: „Social Media für Manager – Mode oder Must?“. Aus unterschiedlichen Perspektiven erzählten Heinz Wittenbrink (Leiter des Forschungsprojekts Web Literacy Lab/Studiengang „Journalismus und Public Relations“, FH Joanneum), Markus Pirchner (futurebytes/PRVA), Ana Topolic (Director Marketing & Communications, Magna) und Gerhard Kürner (Leiter Konzernkommunikation VOEST) über Entwicklungen, Erfahrungen und zukünftige Trends in der Onlinekommunikation von Unternehmen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Wirtschaftforum der Führungskräfte in Kooperation mit dem PRVA.

Was sind Social Media?

In einem einleitenden Kurzreferat erklärte Heinz Wittenbrink dem Publikum sein Verständnis von Social Media. Wodurch sich die sozialen Medien etwa von klassischen (Print-)Medien unterscheiden, fasste er in drei Punkten zusammen:

  • Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Sender und Empfänger. Jeder kann im Web publizieren. Der Begriff des „Produsers“ nimmt eine zentrale Bedeutung ein.
  • Durch die Verlinkung von Meldungen mit Profilen und damit festen Identitäten entsteht ein Empfehlungs- und Reputationssystem. Der User kann so auf Informationen von ihm vertrauten Personen zurückzugreifen.
  • Außerdem sucht der User sich selbstständig die Informationen, die er braucht. Damit baut er sein persönliches Nachrichtensystem auf.

Ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Kommunikation in Social Media ist die intelligente Verknüpfung verschiedener Plattformen ebenso wie die Beobachtung der Aktivitäten anderer User: „Ich muss als Organisation oder Unternehmen nicht nur fragen, was ich selbst da mache, sondern vorher noch, was die anderen machen“, so Heinz Wittenbrink.

Präsentation zum Vortrag von Heinz Wittenbrink:

Tendenzen

Markus Pirchner, Ana Topolic und Gerhard Kürner rissen in ihren Kurzvorträgen viele weitere interessante Themen an. Gesprochen wurde u.a. über die Messbarkeit von Erfolg in Social Media, die Anwendung spezifischer Tools abhängig vom Einzelfall, Enthierarchisierung und die Veränderung der Unternehmenskultur durch Social Media-Kommunikation sowie über die Qualitätserfordernisse von Online-Content. Eine diversifizierte Kommunikationsstragegie, welche konkrete Guidelines beinhaltet und auch die Mitarbeiter miteinbezieht, ist laut den Fachleuten unerlässlich für gelungene Onlinekommunikation von Unternehmen.

Social Media-Diskussion

Interessant waren auch die Themen der anschließenden Diskussionrunde: Scheinbar ist es auch in großen Unternehmen wie Magna oder VOEST nicht Usus, Social Media Manager einzustellen oder andere personelle Ressourcen speziell für Social Media-Aktivitäten abzustellen. Ein Problem scheinen außerdem mangelnde interdisziplinäre Kompetenzen zu sein: Mitarbeiter, die zwar redaktionell gut sind und etwa für die Firmenzeitung oder das Blog Geschichten schreiben, können nicht auch für die Contenterstellung einer Facebook-Site oder eines Twitter-Accounts herangezogen werden, da ihnen entsprechende Kompetenzen zur Contentproduktion in verschiedenen Formaten fehlen.
Einige Unternehmer verbinden Social Media auch noch immer mit Angst und Gefahr. Zitat aus dem Publikum: „Im Internet gibt es keine Wahrheit sondern nur verschiedene Meinungen. (…) Social Media sind ein Moloch und entwickeln sich unvorstellbar rasch, ohne dass es konkrete Erkenntnisse gibt – das ist gefährlich.“

PR-Fachmann/-frau der Zukunft?

Natürlich wurde auch über die Herausforderungen für die Kommunikationsbranche in Zusammenhang mit Social Media diskutiert. Auf die PR-Leute kommen demnach Veränderungen zu, welche Hand in Hand mit den für Social Media erforderlichen Kommunikationsskills gehen. Martin Novak sieht vor allem durch die uneingeschränkten Partizipationsmöglichkeiten im Web Veränderungen in der Kommunikation von Unternehmen: „Früher sagte man, der Dialog sei die höchste Kunst der PR. Mit Social Media ist der Dialog zum Prinzip geworden.“ Es stellt sich also nicht mehr die Frage, ob Unternehmen im Social Web präsent sein wollen – das sind sie ohnehin. Vielmehr geht es darum, ob sie an der Diskussion über ihr Unternehmen partizipieren wollen oder nicht.

Twitter-Hashtag der Veranstaltung: #wdfprva