Einführender Lesestoff

In E-tivity 1.4 in Phase 1: Online Sozialisierung in Facebook gibt es die Einladung sich in das Thema Content Strategy einzulesen. Schmökern Sie in den folgenden beiden Texten:

Content-Strategie und Unternehmen: sechs Thesen

(Auszug aus dem Post von Heinz Wittenbrink mit einigen wenigen Änderungen und Kürzungen)

Ich habe mich heute den ganzen Tag mit Studien beschäftigt, die meine Kollegen im WLL über die Webkommunikation steirischer Unternehmen schreiben. Ich komme immer mehr zu der Ansicht, dass man Content-Strategie als Antwort auf die Probleme verstehen kann, die Unternehmen und Organisationen im Web haben. Hier Thesen zur Bedeutung der Content-Strategie für Unternehmen:

  1. Unternehmen und Organisationen haben Probleme mit der Konzeption und Pflege ihrer Websites und Social Media-Auftritte, weil sie Content nicht als selbständiges Thema begreifen. Sie erkennen nicht, dass Content gemanagt oder »bewirtschaftet« werden muss, und Inhalte nicht von Ungeschulten gepflegt werden können.

  2. Content-Strategie ist keine Angelegenheit der PR (im herkömmlichen Sinn), des Marketing oder gar der EDV. Sie bildet eine eigene Disziplin, die sich mit der Entwicklung der Medieninhalte einer Organisation beschäftigt. Zu den Aufgaben der Content-Strategie gehört es sicherzustellen, dass die Inhalte die Ziele der Organisation bestmöglich unterstützen. Damit hat sie Querverbindungen zu vielen, manchmal fast allen Komponenten der Wertschöpfungskette.

  3. Content-Strategie ist notwendig, weil sich das Publizieren von Inhalten immer weniger von den anderen Aufgaben einer Organisation trennen lässt. Nicht nur jede Firma, auch jede Abteilung, jede Schulklasse und jeder Verein werden zu Medienanbietern. Content-Strategie hat den Sinn, diese Medien bewusst und abgestimmt zu entwickeln und zu gestalten.

  4. Content-Strategie ist ein Folge der Digitalisierung und des Webs, sie beschränkt sich aber nicht auf digitale oder Webinhalte. Das Web hat Inhalte dauerhaft und von den alten Verbreitungsmedien unabhängig verfügbar gemacht, es verallgemeinert die mediale Kommunikation, archiviert früher flüchtige Kommunikationsakte und macht es von den Inhalten abhängig, ob eine Organisation gefunden wird und welche Reputation sie hat.

  5. Content-Strategie hängt von den Interaktionen einer Organisation mit ihren Bezugsgruppen ab. Jede Interaktion mit Inhalten erzeugt Daten, die wiederum die Entwicklung der Inhalte beeinflussen und verbessern sollten. Content-Strategie muss also eingebettet sein zwischen Interaktions- und Monitoring-Strategie.

  6. Literacy oder Medienkompetenz ist das subjektive oder individuelle Gegenstück zur Content-Strategie. Beide setzen sich gegenseitig voraus und lassen sich in einer Organisation nur zusammen entwickeln. In der Content-Strategie drückt sich die Medienkompetenz der Organisation aus.

Argumente für Content Strategie. Wenn ich Entscheidungsträgerin wäre

(Auszug aus dem Post von Brigitte Radl )

Wenn ich Entscheidungsträgerin in einem Unternehmen mit einer Webpräsenz wäre, würde ich einen Batzen Kohle in die Hand nehmen, einen guten Content Strategen einstellen, ihm vertrauen und ihn machen lassen. Er würde dann empirisch fundierte Useranalysen durchführen, meinen bestehenden Content genau untersuchen und dafür sorgen, dass neue, verbesserte und brauchbare Inhalte entstehen. Er würde redaktionelle Prozesse einführen, die die Aktualität, Relevanz und Auffindbarkeit meines Content garantieren und sich überlegen, welche Ressourcen zu dessen langfristiger Pflege benötigt werden. Außerdem würde er die eingefahrenen Onlineerfolge messen (in Zahlen!) und mir ausführlich Bericht darüber erstatten, wie er es geschafft hat, dass jetzt nicht nur meine User zufrieden sind und ihre Erwartungen erfüllt sehen, wenn sie sich mit meinem Webauftritt auseinandersetzen, sondern auch, wie ich mit gutem Content meinen ökonomischen Zielen Schritt für Schritt näher komme.

Schreibe einen Kommentar