Wie erreiche ich bestimmte Gruppen und Personen mit Google+

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[Google+-Basics/Adressaten]

Wie erreiche ich bestimmte Gruppen und Personen mit Google+

Wenn Sie noch nicht lange bei Google+ sind, geht es Ihnen vielleicht ähnlich wie mir: Es ist nicht einfach zu durchschauen, wer welches Post auf seiner Google+-Seite findet.

Wer Facebook benutzt, spricht meist seine Freunde an. Mit Twitter erreicht man seine Follower. Bei Google+ gibt es die Kreise (englisch: circles), in die man alle anderen Google+-er einordnet, mit denen man in Verbindung steht. Wie funktioniert das? Und wie erreicht man am besten gezielt eine bestimmte Gruppe?

Mit der Antwort auf diese Fragen wird wenigstens teilweise auch die umgekehrte Frage beantwortet: Von wem bekomme ich Botschaften? Allerdings möchte ich noch in einem separaten Post darauf eingehen, wie man den Nachrichtenstrom, den man erhält, am besten filtert.

1. Kreise

Wenn man bei Google+ ein Post abschickt, wird man gefragt, an wen man es schicken möchte. Google+ schlägt dabei zuerst die Namen der Kreise vor, an die man das vorhergehende Post geschickt hat. (Für ausgewählte Kreise benutzt Google+ blaue Buttons, für erweiterte Kreise und öffentliche Posts – siehe unten – einen grünen Button.) Tippt man andere Buchstaben in das Formularfeld, schlägt Google+ Kreise und Benutzer vor, die mit diesen Buchstaben anfangen – wenn es sie gibt. Die Personen, die in diesen Kreisen sind, können das Post lesen, andere nicht. Das entspricht grob den Freunden bei Facebook. Allerdings müssen Facebook-Freundschaften von beiden Beteiligten bestätigt werden, während man bei Google in den Stream derjenigen postet, die man in seinen Kreisen hat, und von denen man umgekehrt eingekreist wurde.

Dabei muss man beachten:

  • Das Post erscheint nicht sicher im Newsfeed der Angesprochenen. Google+ filtert Nachrichten, und es hängt von den dabei benutzten Regeln und den Einstellungen der Adressaten ab, was sie in ihrem Newsstream sehen. Alle Leute, die man eingekreist hat, können das Post aber sehen, wenn sie im Profil der Senderin oder des Senders auf „Posts“ klicken.
  • Ob die Adressaten Ihr Post in ihrem Stream sehen, hängt u.a. davon ab, wieviele Leute sie überhaupt in ihren Kreisen haben, und ob ein Post von anderen durch ein + oder durch Sharen empfohlen wurde.
  • Wenn ein Post kommentiert wird, rutscht es dadurch übrigens im Stream nach oben.

2.Erweiterte Kreise

Unten in dem Klappmenü zur Auswahl der Kreise gibt es die Wahlmöglichkeit „Erweiterte Kreise“. Damit ist gemeint, dass auch die Leute in den Kreisen derjenigen, die man selbst eingekreist hat, ein Post sehen können. Sie sehen es dann, wenn sie im Profil des Autors oder der Autorin auf „Posts“ klicken. Das entspricht grob der Einstellung „Freunde von Freunden“ bei Facebook.

Auch hier muss ich, wenn ich poste, darauf achten, dass mein Post nur für die Kreise von Leuten sichtbar ist, die mich selbst in ihre Kreise aufgenommen haben.

3.Öffentliche Posts

Wenn Sie bei den Kreisen, an die ein Post geschickt wird, „öffentlich“ angeben, kann – wenig verwunderlich – jede Internetbenutzerin und jeder Internetbenutzer ein Post lesen; wenn sie Sie in ihre Kreis aufgenommen hat, sieht sie es möglicherweise in ihrem Stream. Man kann also Google+ als Veröffentlichungsplattform ähnlich wie ein Blog benutzen. (Blogs bieten bei weitem mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Funktionen; dafür erreicht man mit Google+ und mit Facebook sicherer eine bestimmte Community.). Allgemein veröffentlichte Posts erscheinen auch in der Google-Suche.

Viele Google+-Nutzer wissen nicht, dass die Posts (auch nichtöffentliche) auch eine feste Adresse haben, durch die man auf sie linken kann. Ein einzelnes Post kann man unter dieser Adresse aufrufen, wenn man auf die Veröffentlichungszeit klickt. Die Adresse des Posts (technisch ausgedrückt: seinen URL), bezeichnet man wir bei einem Blog auch als Permalink. (Am Ende von längeren Posts bei Google+ werde ich in Zukunft das Permalink mit einer Kurz-URL angeben.)

4. Nennungen (Mentions)

Wenn Sie in einem Post vor den Namen einer Benutzerin oder eines Benutzers ein + oder ein @ setzen, verwandelt sich der Name nicht nur in ein Link zum Profil dieser Person, sondern sie erhält auch eine Nachricht darüber, dass sie genannt wurde. Damit können Sie andere gezielt auf bestimmte Nachrichten aufmerksam machen. Sie sollten das aber, vor allem wenn Sie beruflich bei Google+ unterwegs sind, nur tun, wenn Sie erwarten, dass die genannte Person sich auch für den Beitrag interessiert. Sonst kann die Nennung leicht als Spam empfunden werden.

5. Einzelne Nutzer und Emailkontakte

Sie haben auch die Möglichkeit, ein Post nur an eine einzelne Person zu schicken. Sie müssen dazu nur deren Namen wie den Namen eines Kreises verwenden. Wenn jemand in Ihrem Gmail-Adressbuch steht, aber nicht auf Google+ ist, erhält er eine Mail und wird darin auch zu Google+ eingeladen.

Es gibt also so etwas wir eine Zwischenzone zwischen Email und Google+. Der Vorteil einer Nachricht über Google+ im Vergleich zur Email ist, dass die Nachricht eine feste Adresse im Web hat.

6. Weitergeben von Nachrichten

Mitglieder von Google+ können Posts sharen, also an andere weitergeben. Dabei entscheiden Ihre Adressaten darüber, wem sie eine Nachricht zugänglich machen. Wenn Sie das verhindern wollen, können Sie die Nachricht sperren oder locken. Dazu müssen Sie auf das kleine Dreieck neben der (blauen) Aufforderung klicken, die Kreise zu nennen, die Sie erreichen wollen. Sie sehen dabei auch die Option, Kommentare abzustellen.

7. Hashtags

Jede Google+-Nutzerin und jeder Google+-Nutzer bildet eigene Kreise. Für andere sind Sie unsichtbar, außer wenn sie absichtlich geteilt werden. Ihr Adressat sieht also nicht, ob er eine Nachricht erhält, weil er in einem bestimmten Kreis ist. Das Post gehört für die Adressatin oder den Adressaten einfach in den Stream der Nachrichten, die sie oder er von Ihnen bekommt. Soll die angesprochene Person erkennen, dass es um ein bestimmtes Thema geht, dann sollten Sie es durch ein Hashtag kennzeichnen. Ich verwende hier zum Beispiel #webliteracylab als Hashtag, so dass alle Angesprochenen wissen, warum sie das Post erhalten und es von anderen Nachrichten von mir unterscheiden können, die ich einfach für alle veröffentliche.

Hashtags und Suchstichwörter kann man übrigens auch abonnieren; darauf werde ich in dem angekündigten Post über das Filtern von Nachrichten bei Google+ eingehen.

Fazit

Google+ erlaubt es also, sehr genau einzustellen, wer Nachrichten bekommt und was mit diesen Nachrichten geschehen soll. Wie bei anderen Social Networks gibt es aber keine Garantie dafür, dass die Posts tatsächlich wahrgenommen werden. Sie funktionieren nicht wie Massenmails, die wenigstens die Inbox der Empfänger erreichen. Um zu wirken, müssen die Posts so interessant sein, dass sie weitergegen werden, oder dass Empfängerinnen und Empfänger gezielt nach ihnen suchen.